Die Shoa

Im April 1938 fahren die noch in Lockenhaus verbliebenen Jüdinnen und Juden „freiwillig nach Wien zu Verwandten“, wie es damals im Bericht des Gendarmerie-Kommandos so zynisch steht. Die Spurensuche nach Daten oder Ereignissen aus dem Leben der Shoa Opfer ist heute schwierig. Dokumente aus der Zeit wurden vernichtet oder sind verschwunden, es fehlen gesicherte Daten. Hauptquellen für die hier auf dieser Homepage gesammelten und zusammengefassten Daten über die Shoa Opfer sind die Opfersuche-Datenbank des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands - doew.at und die Central Database of Shoah victims´ names von Yad Vashem - yadvashem.org.

Nachweislich dreizehn Personen aus Lockenhaus kamen in den Konzentrationslagern Auschwitz, Maly Trostinec, Modliborzyce, Theresienstadt, Dachau und Lodz ums Leben.

Max Mordechai Zwi Stössel

Regina/Recha Stössel (Blum)

Wilhelm Stössel

Moritz Stössel

Sophie Stössel

Gertrude Stössel

Johanna Stössel

Julie/Jultscha Stössel

Berta Stössel (Blum)

Maier/Maitsch Stössel

Emanuel Stössel

Samuel Alexander Süss

Irene Irma Süss

"der Stössel"

Hermine Hacker

Caroline Hoffmann

Jaacov
Haus der Familie Stössel, in der Hauptstraße (Nr. 13?) nach der Vertreibung
seierl
Grafik Wolfgang Seierl



"Das Vergessen wollen verlängert das Exil, und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung." (Hebräisches Sprichwort)

Gendarmerie-Bericht vom 23. April 1938:

"Die jüdischen Familien [...] sind in den letzten Tagen freiwillig, unter Mitnahme aller Gebrauchsgegenstände von Lockenhaus nach Wien, angeblich zu Verwandten übersiedelt. Die Häuser und Liegenschaften und das ganze Inventar dieser Familien hat die Gemeinde einstweilen übernommen. Diese Familien sind deshalb freiwillig von Lockenhaus abgereist um zu vermeiden, dass sie gewaltsam zur Abreise gezwungen werden, wie es andernorts geschehen sein soll. Wegen diesen Maßnahmen ist in gewissen Kreisen der Bevölkerung eine Missstimmung wahrzunehmen [...] Da weder die Parteileitung der NSDAP in Lockenhaus noch die Gemeinde den Auftrag bezüglich der Abreise gegeben hat und dieselben ganz aus freiem Willen Lockenhaus verlassen haben, kann niemand ein Vorwurf gemacht werden und wurden auch deswegen recht loyal behandelt."

(aus: Baumgartner, Fennes, Tschögl; Arisierungen 2004, 24f.)