Shalom Lockenhaus
Wenn wir es nicht vergessen, kann es niemals mehr passieren!
Das ist das Leitmotiv dieser Homepage! Willkommen und Shalom! Seit 1. September 2019 - dem Europäischen Tag der jüdischen Kultur - ist diese Internetseite, eine Erinnerungsseite an die jüdische Bevölkerung von Lockenhaus, online.
If we do not forget, it will never happen again!
Erinnerung
Lange Zeit wurde in Lockenhaus die jüdische Geschichte verdrängt und bewusst verschwiegen. Es sind keine Spuren mehr sichtbar. Man redet nicht darüber. Ein sichtbares Zeichen der Erinnerung im Ort ist das Mahnmal für die Lockenhauser Opfer der Shoa, das seit 2008 nahe dem Ort der ehemaligen Synagoge steht.
Im Rahmen der Gedenkwoche 1938.2018 Shalom.Nachbar im November 2018 wurde das Mahnmal restauriert, im Jahr 2019 die Homepage shalom-lockenhaus.at eingerichtet.
Niemals wieder soll geschehen, was geschehen ist. Darüber besteht Einigkeit. Vor allem der jungen Generation in Lockenhaus soll das Wissen vermittelt werden, was passiert ist, welche Folgen die Geschehnisse hatten und was man für die Zukunft daraus lernen kann. Die Homepage shalom-lockenhaus versteht sich auch als Impulsgeber, sich mit der jüdischen Geschichte von Lockenhaus vertraut zu machen und auch nachzuforschen. Das Mahnmal für die Lockenhauser Opfer der Shoa steht im Zentrum des Ortes, es war lange Jahre hinter einer hohen Hecke versteckt, seit 2022 ist es wieder sichtbar. Auf die jüdischen Geschichte von Lockenhaus aufmerksam zu machen, das Gedenken an die jüdische Bevölkerung wieder in den Blickpunkt des Alltagslebens in Lockenhaus zu bringen, auch darauf will diese Homepage hinweisen. Die jüdische Kultur war lange Zeit ein wichtiger Teil von Lockenhaus und es macht keinen Sinn, das zu verdrängen. Hier soll dieses Erbe von Lockenhaus sichtbar gemacht werden und die Namen der jüdischen Nachbarn und Nachbarinnen wieder genannt werden.
Spurensuche
Vieles, was passiert ist, kann historisch nicht mehr aufgearbeitet werden, weil Unterlagen und Akten aus der Zeit verschwunden sind. Briefe und Fotos und auch die Zeitzeugen und Zeitzeuginnen fehlen. Trotzdem! Es ist möglich, durch Nachforschungen, Fragen und Recherchen auf neue Erkenntnisse zu stoßen. Auch die Recherche für diese Homepage hat sehr viel Neues über die jüdische Geschichte von Lockenhaus hervorgebracht. Weitere Recherchen nach Erscheinen der Homepage haben Nachkommen der Familie Stössel und der Familie Süss ausfindig gemacht und es konnten wertvolle Informationen ausgetauscht und weitergegeben werden.
Fall Sie "Erinnerungsstücke", z.B. alte Fotos, Briefe, persönliche oder aus Erzählungen bekannte Geschichten, von Großeltern oder Urgroßeltern erzählte Erinnerungen, usw... haben, bitte schicken Sie diese an shalom-lockenhaus@aon.at. Neue Erkenntnisse werden unter "Aktuelles" bekanntgegeben bzw. in den Text eingearbeitet.
shalom-lockenhaus.at ist eine Erinnerungsseite und keine wissenschaftliche Forschungsseite. Alle angegebenen Daten wurden nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und den Quellen entsprechend zitiert.
Es geht um Achtsamkeit und Menschenwürde. Diese Homepage möchte versuchen, den ermordeten Juden und Jüdinnen aus Lockenhaus zumindest ihre Geschichte zurückgeben zu können - ihr gelebtes Leben in Lockenhaus wieder sichtbar zu machen!
65.000
Diese Zahl steht eingraviert im Sockel am Mahnmal für die österreichischen Opfer der Shoah am Judenplatz in Wien. Das von Rachel Whiteread entworfene Mahnmal berührt in seiner Schlichtheit und in seiner Kraft. Mehr als 65.000 österreichische Jüdinnen und Juden - Kinder, Jugendliche und Erwachsene - sind im Holocaust ermordet worden.
13
Dreizehn Namen stehen seit November 2018 am Mahnmal für die Lockenhauser Opfer der Shoa im mittelburgenländischen Dorf Lockenhaus. 2008 wurde das Mahnmal errichtet und im Zuge des Gedenkprojekts 1938.2018 Shalom.Nachbar um zwei weitere Namen von Opfern erweitert.
Im Jahr 2018 war nachweislich bekannt, dass 13 Personen jüdischen Glaubens aus Lockenhaus in den Konzentrationslagern Auschwitz, Łodz, Maly Trostinec, Modliborzyce, Theresienstadt und Dachau ums Leben kamen.
Max, Regina, Wilhelm, Moritz, Sophie, Gertrude, Johanna, Julie, Berta, Maier, Emanuel, Alexander und Irene.
19
Im Jahr 2023 sind neunzehn Personen jüdischen Glaubens aus Lockenhaus bekannt, die nachweislich im Holocaust ums Leben kamen. Sie starben in den Konzentrationslagern Litzmannsstadt/Chelmo, Modliborzyce, Bergen-Belsen, Flossenburg.
Hermine Hacker (geb. Hoffmann), Recha Deutsch (geb. Stössel), Ilonka Blumenthal (geb. Kopfstein), Imre Kopfstein, Richard Kopfstein, Moritz Stössel I kommen zu den oben genannten dreizehn dazu.
9
Weitere 9 Personen jüdischen Glaubens aus Lockenhaus sind mit hoher Wahrscheinlichkeit im Holocaust umgekommen, aber es gibt keine Spuren.
Die Homepage shalom-lockenhaus.at ist eine Gedenkseite für alle Shoa-Opfer aus Lockenhaus, auch für die, deren Schicksal wir nicht kennen.
Niemals wieder!
„Wenn wir es nicht vergessen, kann es niemals mehr passieren.“